Christian Klant

© Christian Klant

BFF-Professional Christian Klant präsentiert eine Auswahl von Wet Plate Fotografien aus den Serien Guardians, Source, Portraits of Nature und Places of Resonance, die in den letzten 10 Jahren entstanden sind.

Das Verfahren

Wet Plate Fotografie (oder Nassplatten Verfahren) ist ein fotografisches Verfahren das rund um 1850 von John Archer und Gustave le Gray erfunden wurde.

Bei diesem Verfahren wird eine Glasplatte oder eine Blechplatte mit Kollodion (einer zähflüssigen Lösung) beschichtet und dann in ein Silberbad getaucht, damit die Platte lichtempfindlich wird.

Anschliessend wir diese Platte in einer Kamera belichtet und anschliessend entwickelt und fixiert. Die Platte muss noch im nassen Zustand sofort nach der Belichtung entwickelt werden, weshalb jeder Fotograf bei diesem Verfahren eine mobile Dunkelkammer zum fotografieren mitbringen muss.

Man kann sich vorstellen, wie langsam die Fotografie, ganz im Gegensatz zur digitalen Fotografie dadurch wird: Platte vorbereiten, Platte mit Kollodion begiessen, Platte in das Silberbad stellen, 3 Minuten warten, Platte in den Plattenhalter geben und dabei überschüssige Flüssigkeit säuberlich abwischen, mit dem Plattenhalter zur Kamera gehen, die schon auf das Motiv eingestellt ist, dann noch eine Kontrolle auf der Mattscheibe, Plattenhalter in die Kamera, Darkslide aus dem Plattenhalter ziehen, Verschluss der Kamera für die Belichtung der Platte öffnen, Darkslide in den Plattenhalter geben, Plattenhalter aus der Kamera nehmen und jetzt schnell zurück in die mobile Dunkelkammer, Platte aus dem Plattenhalter nehmen, auf die Uhr sehen und jetzt den Entwickler über die Platte leeren, Platte bewegen und beobachten, jetzt schnell mit Wasser abspülen und dann in den Fixierer legen und 1 Minute bewegen.

Belichtungen pro Sekunde? Nein – Platten pro Tag ist die Einheit, in der gerechnet wird.

Dh totale Entschleunigung mit verstärkter Konzentration auf das Motiv und die Bildgestaltung.

Noch ein paar Begriffe: auf Glas fotografiert nennt man es Ambrotypie, auf Blech fotografiert nennt man es Tintype. Wenn die Kollodionplatte aus Glas ist, dann kann man wie von einem Negativ Abzüge (Silbergelatine, Platinum/Palladium etc) herstellen. Vom Blech-Original können nur Scans erstellt werden und diese gedruckt oder zu einem Negativ verarbeitet werden.

Christian Klant ist Spezialist für handgemachte, analoge Fotografie. Mit dem Kollodium Nassplatten Verfahren fotografiert er sogenannte Wet Plates für freie Projekte und Auftragsarbeiten. Mit einem eingespielten Team realisiert Klant aufwendige Produktionen und lässt Bildwelten entstehen, die der Zeit enthoben scheinen und gleichzeitig einen modernen Twist aufweisen.

Marken, denen Wertigkeit, Authentizität und eine spannende Geschichte wichtig sind, wissen zu schätzen, dass Klant ein Meister darin ist durch seine Fotografien genau diese Attribute sprechen zu lassen.

Die außergewöhnliche Ästhetik und Tiefenwirkung seiner Bilder wird mit den Arbeiten von Paolo Roversi, Sarah Moon und Irving Penn verglichen.

Christian Klant ist BFF Professional, Herausgeber des BFF Art-Lab Podcast, Treuhänder der Stiftung Photographie schwarzweiß, Sprecher des Deutschen Fotorates und berufenes Mitglied der DGPh. Er veröffentlichte 2022 sein zweites Buch „Places of Resonance“ und wird international ausgestellt.

Christian Klant:

“Unsere Natur und Werte wie Achtsamkeit und Authentizität sind der rote Faden meiner freien Arbeiten. Diese sollen inspirieren und neue Perspektiven eröffnen und werden international ausgestellt. 2014 wurde mein erstes Buch „100 Wet Plates – 100 Words“ veröffentlicht. Dem folgte 2022 das Buch „Places of Resonance“

Als BFF* Professional, Herausgeber des Art Lab Podcast, Treuhänder der Stiftung Photo- graphie schwarzweiß und Vorstandsmitglied des Deutschen Fotorates setze ich mich für die Fotografie ein. Forschungsprojekte u.a. über Gustave Le Gray für das Rijksmuseum in Amsterdam bereichern meine Arbeit. Darüber hinaus bin ich berufenes Mitglied der DFA, sowie der DGPh.

Als leidenschaftlicher Printer bringe ich nicht nur meine eigenen Arbeiten zu Papier, sondern habe die Ehre, dies auch für ausgewählte KollegInnen tun zu dürfen. Der Prozess zum fertigen Bild ist jedes Mal auf ’s Neue eine wunderbare Reise.”

 

Ausstellungsdauer:
28.02.2025 18:00 – Vernissage
28.02. bis 04.04.2025

Ort:
Galerie G99
Gentzgasse 99
1180 Wien

Galerie G99 1180 Wien Österreich Vernissage: 28.02.2025 18:00