Die Deutsche Bahn Stiftung präsentiert Arbeiten von BFF-Ehrenmitglied Herlinde Koelbl in Zusammenarbeit mit dem Psychiater Leonhard Schilbach. Sechzehn großformatige Fotografien zeigen Porträts von psychisch erkrankten sowie von gesunden Menschen.
Dabei handelt es sich um PatientInnen einer psychiatrischen Klinik und um Mitarbeitende des dortigen Behandlungsteams. Doch wer wer ist, das wird bewusst offengelassen. Das Sehen wird so auf die Probe gestellt und es zeigt sich, wie wichtig es ist, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen, um, oft auch unbewusste, Vorurteile abzubauen. Auf diese Weise wird ein wichtiger Beitrag zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen geleistet.
Koelbl schafft Distanz und zugleich Nähe und Intimität zu Porträtierten
Ein kurzer Augenblick, ein flüchtiger Blickwechsel, ein fremder Blickwinkel – das Blickverhalten eines Menschen ist einzigartig und sehr persönlich. Wir nehmen die Welt über die Augen wahr – sie gelten als Fenster zur Seele. Was lesen wir also im Blick eines Menschen? Dieser Frage widmet sich die Ausstellung „Psychische Erkrankungen im Blick“ von Herlinde Koelbl, einer der renommiertesten deutschen Fotografinnen und Dokumentarfilmerinnen, sowie des Psychiaters Leonhard Schilbach.
Durch die Linse ihrer Kamera gelingt es Herlinde Koelbl, Distanz und zugleich Nähe und Intimität zu den Porträtierten zu schaffen. Es entstehen so drei Wahrnehmungsebenen – die des Porträtierten selbst, der Fotografin und des Betrachtenden. In kurzen Interviews geben die Porträtierten zudem Einblick in ihr Leben und ihre Gefühlswelt.