Ludwig Windstosser – BFF-Gründungsmitglied

Die Sonderausstellung „Ludwig Windstosser. Industriefotografie und Stadtporträt“ im StadtPalais – Museum für Stuttgart zeigt vom 14. April bis 11. September 2022 rund 60 Fotografien von Ludwig Windstosser. Darunter künstlerische Arbeiten, Bilder von seiner Wahlheimat Stuttgart aus den 1970er Jahren und vor allem herausragende Industriefotografien.
Als technischer Zeichner und Mechaniker – Windstosser absolvierte seine Lehre bei der Robert Bosch GmbH – besaß der Fotograf ein ausgeprägtes Auge für technische Details. Seine Werke zeigen ungewöhnliche Bildausschnitte und Perspektiven, leben von starken Kontrasten. In der Art einer klassischen Galerieausstellung lässt das StadtPalais die Fotografien und den Blickwinkel Windstossers auf die Besucher*innen wirken.

Seine fotografische Ausbildung absolvierte der gebürtige Münchener bei Adolf Lazi in Stuttgart. 1949 gründete er mit anderen Fotografen die Gruppe fotoform, die für avantgardistische Arbeiten und progressiven Ausdrucksformen stand. Als freischaffender Industriefotograf arbeitete Windstosser für verschiedenen Firmen, auch aus der Stahlproduktion, der Pharma-, Chemie- und Montanindustrie.

Ende der 1950er Jahre ließ er sich an der Neuen Weinsteige von dem Architekten Max Bächer einen repräsentativen Bungalow errichten – mit eigenem Laborgebäude. Hier gründete er mit Walter E. Lautenbacher, Franz Lazi und anderen den Bund Freischaffender Fotografen e. V. (heute BFF Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e.V.). Er ist Ehrenmitglied des BFF.

Ludwig Windstosser publizierte zahlreiche Fotobücher, die damals wie heute den Zeitgeist der jungen Bundesrepublik widerspiegeln. Der 1974 erschienen Band „Stuttgart im Bild“ zeigt ein komplexes Porträt der Landeshauptstadt, das ländliche Idylle und moderne Großstadt vereint.