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Michael Friedel

Michael Friedel

Michael Friedel Bildarchiv

Fraßhauser Str. 6

83623 Steingau / Dietramszell

Vita

Michael Friedel stammt aus Berlin, wo er am 5. Juni 1935 als Sohn eines Rechtsanwalts geboren wurde. Nach 1945 übersiedelte die Familie nach Oberbayern. Das humanistische Gymnasium verließ er vorzeitig ­– er hatte sich wieder mal für seine persönliche Freiheit entschieden. Er wollte reisen, er wollte fotografieren und er wollte vor allem selbst bestimmen, was er fotografiert.

Die vielen Jahre Latein und Englisch haben ihm später geholfen, sich in sechs Sprachen zu verständigen. Er hat die Fotografie aus der Praxis gelernt. Der Anfang: Ein Jahr Fotolaborant in dem Profilabor Amann im Münchner Buchgewerbehaus. Dort hat er die Filme der besten internationalen, meist Magnum-Fotografen, wie Ernst Haas, Erich Lessing, Herbert List entwickelt und ihre Reportagen vergrößert. Der berühmte Cartier Bresson hat sich einmal Zeit genommen, sich Michael Friedels Bilder angesehen und ihm entscheidende Tipps gegeben.

Es folgte eine kaufmännische Lehre bei Agfa in München. Dort hat er das Rechnen gelernt. Eine gute Schule, danach fühlt er sich gewappnet und bricht im Frühjahr 1953 mit seiner Rolleicord auf eigene Faust nach Italien auf – seine erste „Fotoexpedition“.

Diese Italienbilder werden 1954 mit dem Photokina-Preis ausgezeichnet. Der 19jährige Friedel empfängt die Photokina-Plakette aus den Händen von Bundespräsident Theodor Heuss in Köln.

Es ist der Auftakt einer ungewöhnlichen Karriere als Fotoreporter, die ihm um den Erdball führen sollte. Ein Jahr später – Friedel reist per Autostopp erneut nach Italien – fotografiert er Sophia Loren bei den Dreharbeiten zu dem Film „La Bella Mugnaia“ – seine erste Titelgeschichte für den STERN. Und 1956 fliegt er auf eigene Kosten sechs Monate in die USA und fotografiert in New York Elvis Presley – Friedels erstes SPIEGEL-Cover. Da ist er gerade mal 21.

Die nächsten Jahrzehnte führen ihn, hauptsächlich für den STERN, in die Krisengebiete im Nahen Osten, Friedel bereist Südamerika und die Sowjetunion, er porträtiert deutsche Diplomaten und die Jugend in Ost und West. Via STERN-Reportagen bringt Friedel die Malediven, Seychellen, Mauritius, Dominikanische Republik und Yucatán auf die touristische Weltkarte. Ein STERN-Titel von Friedel macht den Tanga zum Welttrend, für GEO lebte er zwei Jahre unter Naturvölkern auf fünf Kontinenten, er bereist Polynesien und die Xingu-Indianerreservate in Brasilien. Manche Unternehmungen sind lebensgefährlich, das lässt sich nicht vermeiden, und Friedel sagt selbstironisch: „Das gehört dazu. Da bleibe ich immer hellwach. Ich möchte bei meinem eigenen Tod schließlich dabei sein.“

Die journalistischen Legenden Henri Nannen und Rolf Gillhausen zählen zu seinen ersten Ansprechpartnern, in Afrika wird er von dem Schriftsteller Erich Kuby begleitet, in Asien von dem Dichter Peter Rühmkorf.

Nur so konnte eine außergewöhnliche Karriere gelingen, die ihn in über 100 Länder auf alle fünf Kontinente führte. Seit 60 Jahren ist Michael Friedel Fotojournalist und fotografiert Menschen und die Natur. Seine Bilder erzählen Geschichten, bizarre und urkomische, überraschende und packende, animierende, verträumte und manchmal auch traurige Geschichten. Aber sie handeln immer vom Leben, und sie konnten nur entstehen, weil ihnen einer, der das Leben liebt, jenen Esprit verlieh, der sie so lebendig macht.

Über 20 Jahre gehörte Friedel zum erlesenen Zirkel der STERN-Fotografen, die den sechziger und siebziger Jahren zu den weltweit besten ihrer Zunft zu zählen waren. Und über zehn Jahre fotografierte er für das weltweit renommierte Reportagen-Magazin GEO. Er arbeitete viel für das Goethe-Institut und gründete mit seiner Ehefrau, der Journalistin Marion Friedel, mit der er 42 Jahre verheiratet war, die MM Photodrucke GmbH, in der allein sieben Bildbände mit Fotos von Michael Friedel und Texten von Marion Friedel erschienen sind. Dabei wurden Auflagen von über 100.000 Exemplaren erreicht. Seit 1978 sind insgesamt 18 Bücher von Michael Friedel erschienen.

Ein Friedel-Foto erreichte sogar eine Erstauflage von 250 Millionen. Die Banco do Brasil hat sein Foto vom Kriegstanz der Xingu-Indianer als Motiv auf den Zehn-Reais-Geldschein gedruckt…

Bei allen seinen Unternehmen steht die persönliche Freiheit an erster Stelle. Nahezu alle Reisen und Storys erstanden in Eigeninitiative. Beim STERN arbeitet er als „fester Freier“, GEO und die anderen internationalen Zeitschriften beliefert Michael Friedel als freier Mitarbeiter. Natürlich beruhten nicht alle Reportagen auf seinen Ideen, doch wenn er das Gefühl hatte, das Thema wird nichts oder es passt nicht zu ihm, kann er jeden Auftrag ablehnen. Als ihn 1968 der STERN fest anstellen will, kündigt er mit den Worten: „Ich will kein Fotografierbeamter sein. Ich will meine Unabhängigkeit nicht verlieren.“ Fortan arbeitet er für das Hamburger Magazin als freier Fotograf. Und die Themen bestimmt er.

„Freiheit ist der Zwang sich zu entscheiden“, hat José Ortega y Gasset einmal gesagt. Der spanische Kulturphilosoph wusste, wovon er sprach, schließlich entstammte er einer Journalistenfamilie. Michael Friedel, einer der großen Fotoreporter unserer Zeit, hat sich stets entschieden: für die Unabhängigkeit, gegen die Zwänge jeglichen Sicherheitsdenken, für die eigene Selbstbestimmung, ohne die kreative Entscheidungen und ein kritischer, unverstellter Blick erst gar nicht möglich sind. Die persönliche Freiheit war und ist sein Sauerstoff für die Seele. Und für sein Werk.

Michael Friedel lebt in einem 350 Jahre alten Bauernhaus im idyllischen Steingau südlich von München. Hier verwaltet er auch sein umfangreiches Archiv, von dessen Copyright-Tantiemen er heute lebt.

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Michael Friedel

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