Analog & Schwarzweiß

14 Mitglieder der BFF-Hall of Fame in der Kunsthalle Erfurt

Fotografien von F.C. Gundlach, Robert Häusser, Heinz Hajek-Halke, Ruth Hallensleben, Peter Keetman, Walter E. Lautenbacher, Will McBride, Willi Moegle, Stefan Moses, Hilmar Pabel, Regina Relang, Otto Steinert, Wolf Strache und Ludwig Windstoßer sind in der Michael Schupmann Sammlung in der Kunsthalle Erfurt zu sehen.

Ausstellungsdauer: 14.10.2018 – 06.01.2019

 

Im Jahr 1975, während seines Studiums, entdeckte der heute in Bad Hersfeld lebende Arzt Michael Schupmann in der Universitätsbibliothek Tübingen eine Zeitschrift, deren Lektüre für ihn zu einen Wendepunkt wurde: „Camera“, jene traditionsreiche Schweizer Fotozeitschrift, die in den 1970er Jahren unter der Chefredaktion des Amerikaners Allan Porter zum Zentralorgan der fotografischen Avantgarde in Europa wurde. „Das Heft“, so Michael Schupmann später, „hat mich umgehauen.“

Er begann nicht nur selbst zu fotografieren, sondern sammelte seit den 1980er Jahren intensiv fotografische Abzüge in Schwarzweiß, die er in der Regel von den Schöpfern dieser Fotografien direkt erwarb. Über 700 Abzüge zählt seine Sammlung heute. Bei den Schöpfern handelt es sich ausschließlich um westdeutsche Fotografinnen und Fotografen, wobei die Aufnahmen zwischen 1945 und 2000 entstanden, also in einem Zeitraum vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland bis nach der Wiedervereinigung. Michael Schupmann legte beim Sammeln großen Wert auf die Objektpräsenz der Abzüge, die ein definiertes Format haben, eine fühlbare Papierstärke, eine Oberfläche, die matt sein kann oder glänzend, und die so durch ein Datum und einen Stempel oder eine Unterschrift ausgewiesen sind als das Werk einer Autorin oder eines Autors.

Michael Schupmanns Sammlung zeigt exemplarisch Wege, Richtungen, Tendenzen, wie sie die westdeutsche Fotografie nach 1945 eingeschlagen hat. Dabei ist das Spektrum breit. Es reicht von der Sachaufnahme eines Willi Moegle bis zum ikonischen Reportagebild einer Barbara Klemm, von der formbewussten Komposition eines Otto Steinert bis zur lyrisch-subjektiven Perspektive von Will McBride, von der konzeptuellen Selbstinszenierung eines Dieter Appelt bis zum sachlichen Blick auf den Alltag, wie ihn Walter Vogel bietet, vom experimentellen Ansatz eines Floris M. Neusüss über den Visualismus von Andreas Müller-Pohle bis zur Generativen Fotografie von Gottfried Jäger, vom sozial sensiblen Portrait eines Stefan Moses bis zu den Modefotos von F. C. Gundlach, Walde Huth und Horst Wackerbarth.