Wie kaum ein anderer hat BFF-Ehrenmitglied Thomas Hoepker den deutschen Bildjournalismus seit den 1960er-Jahren mitgeprägt. Zu Beginn als fester Mitarbeiter wichtiger Magazine, als Fotograf und Korrespondent, aber auch als Artdirector und international renommierter Magnum-Fotograf zählt er heute zu den wichtigsten Vertretern eines engagierten, emphatischen Bildjournalismus.
Heute ist Thomas Hoepker Mitte Achtzig. Alzheimer lässt seine Erinnerungen verblassen – doch die Leidenschaft für den Blick durch den Sucher bleibt. Noch immer ist der Fotograf auf der Suche nach neuen Motiven und einen lang gehegten Traum wollte er trotz Krankheit nicht aufgeben: noch einmal quer durch die USA reisen. So, wie vor gut 60 Jahren, als er 1963 im Auftrag von dem Magazin „Kristall“ nach Nordamerika reiste. Ausgestattet mit bestem Budget und ohne Zeitvorgabe der Chefredaktion erkundete er bei seiner Reise quer durch die USA ein Land voller Widersprüche, jenseits des von Westdeutschland damals als vorbildlich bewunderten „American way of life“.
2020, mitten in der Corona-Pandemie, machte sich Thomas Hoepker mit seiner Frau Christine Kruchen im Camper auf den Weg: von der Ostküste bis zur Westküste und zurück. Zehn Wochen lang wurde das Paar von einem Kamerateam begleitet. In „Dear Memories“ portraitiert der Hamburger Regisseur Nahuel Lopez nicht nur Thomas Hoepker, den legendären Fotografen, sondern einen Mann, dessen Auge für Details und tiefe Liebe zur Fotografie einer Krankheit zum Trotz unermüdlich fortbestehen.
Im Ernst Leitz Museum in Wetzlar ist Hoepkers umfangreiche Retrospektive „Thomas Hoepker: Bilderfabrikant“ noch bis zum 17. Juli 2022 zu sehen.
Offizieller Kinostart ist am 30. Juni 2022.
Weitere Infos und den Trailer gibt es hier.
Text: LFI