Die wissenschaftliche Mikrofotografie ist untrennbar mit seinem Namen verbunden – er zählt unbestritten zu den Pionieren dieses Genres. Seit er 1959 sein „Institut für wissenschaftliche Fotografie und Kinematografie“ auf Schloss Weißenstein gründete, tastete er sich meist mit selbst entwickelten komplexen Geräten und Techniken in den faszinierenden Kosmos seiner Kleinst-Objekte vor. Erfindungen wie der Spezialfilter „Polychromator“ für scharfe Konturen oder eine Eigenkonstruktion an seinem Rasterelektronenmikroskop, die mehrfarbige Bilder möglich machte, begründeten seinen Ruf als Allroundgenie.
„Manfred P. Kage gehört zu den profiliertesten wissenschaftlich und künstlerisch arbeitenden Fotografen in Deutschland. Es gelingt ihm, die oft für das Auge unsichtbare Welt des Mikrokosmos der Kristalle in faszinierenden Bildern darzustellen“ – bescheinigte die BFF-Gutachterkomission 1976 seinem außergewöhnlichen Mitglied.
Für Wissenschaft und Kunst mit seiner besonderen Art der Fotografie gleichermaßen arbeiten zu können, interessierte ihn von Beginn an. Bekannt wurde er durch seine Bilder von unglaublicher Schärfe und filigraner Transparenz für die Wissenschaft. Und parallel, maßgeblich von seinen Aufnahmen der Mikrokosmen beeinflußt, entstand in den 60er Jahren die Kunstform „Science Art“ – weltweit in bekannten Galerien und Magazinen vorgestellt. Zwischen diesen beiden scheinbar so unterschiedlichen Welten war er immer ein erfolgreicher Grenzgänger.
Als „Zauberer“ (Geo) oder „Alchemist“ (Stuttgarter Zeitung) bezeichnet, zeigen diese Beschreibungen seiner Arbeit doch vorallem eines: Manfred P. Kages Visualisierungen des scheinbar Unsichtbaren berühren die Betrachter auf eine besondere Weise.
Neben zahlreichen Veröffentlichungen, Preisen und Auszeichnungen wurde sein Lebenswerk 2012 mit dem Kulturpreis der DGPh ausgezeichnet.
Am 9. August ist Manfred P. Kage im Alter von 83 Jahren verstorben. Die Mitglieder des BFF trauern um ein langjähriges, prägendes Mitglied.